Tauben
- weltweit gibt es 351 Arten von Tauben in 49 Gattungen
- 117 Arten hiervon sind bedroht
- Tauben sind, mit Ausnahme der Polargebiete, weltweit verbreitet
- eine dieser Taubenarten ist die Felsentaube
Die Felsentaube
- die Felsentaube hat 12 Unterarten
- sie ist zwischen 29 und 37 cm groß und wiegt zwischen 230 und 380 g
- sie lebt in Felsen und Höhlen oder auf Meeresklippen
- sie ist mit 6 Monaten geschlechtsreif
- Brutdauer: bis 21 Tage
- die Küken sind nach 30 bis 35 Tagen flügge
Rassetauben
- die Domestikation der Haustaube wurde vor über 6.000 Jahren im Irak begonnen
- heute sind über 800 Rassen weltweit bekannt
- in Deutschland sind 330 Rassen anerkannt (Farbentauben, Formentauben, Huhntauben, Warzentauben, Kropftauben, Mövchentauben, Strukturtauben, Trommeltauben, Tümmler, Spielflugtauben)
Die Stadttaube
Herkunft
Die Stadttaube oder Straßentaube ist ein Vogel aus der Familie der Tauben. Sie stammt von verwilderten Haus- und Brieftauben ab, die aus der Felsentaube gezüchtet wurden.
Der BNA schätzt die Population der Stadttauben weltweit auf über 500 Millionen Tiere.
Merkmale
Die Stadttaube hat eine Körperlänge von 31 bis 34 cm. Das Federkleid ist sehr variabel, je nach Zuchteinschlag der Vorfahren.
Stimme und Kommunikation
Das von beiden Geschlechtern geäußerte Gurren ist sehr variabel, oft tiefe, lang gezogene Töne.
Die Jungen betteln hingegen mit hellen Fiep-Tönen während des Fütterns. Wie wir Menschen, durchleben auch Tauben einen Stimmbruch.
Verbreitung und Lebensraum
Der Lebensraum der Stadttauben sind Städte auf der ganzen Welt. Stadttauben kommen aber auch außerhalb von Städten vor, vor allem in vom Menschen veränderten Gebieten. Als Abkömmling der Felsentaube, deren Lebensraum Felsenküsten und Höhlen sind, ist der Stadttaube ein Brüten auf Bäumen nicht möglich. Sie ist auf Häuser, Mauern, Brücken usw. als Felsenersatz angewiesen.
Ernährung
Stadttauben sind Körner- und Samenfresser, die sich hauptsächlich von Getreide- und Leguminosensaaten ernähren. Zusätzlich nehmen Tauben Erde und Steinchen auf, die auch die Mineralstoffversorgung verbessern.
Stadttauben schließen sich, wenn möglich, bei der Nahrungssuche zu Schwärmen zusammen.
Fortpflanzung und Lebenserwartung
Weibchen können sich schon im Alter von fünf Monaten paaren. Die erste Brut ist bereits im Alter von sechs Monaten möglich.
Das Nest wird von beiden Geschlechtern gebaut, es besteht auf allem, was sie in der Stadt finden können (Zweige, Kabelbinder, Papierfetzen, Blätter etc). Oft werden die Eier auch ohne Unterlage auf den nackten Boden des Brutplatzes gelegt. Ältere Brutplätze sind oft mit einer dicken Schicht Taubenkot bzw. Taubenmist bedeckt, da die Haus- und damit auch die Stadttaube die natürliche Brutplatzpflege nicht mehr kennt. Die Brutzeit dauert bis zu 21 Tage.
Es finden sechs bis acht Bruten pro Jahr statt. Die Eier werden im Abstand von etwa 48 Stunden gelegt.
Nach dem Schlupf werden die Nestlinge anfänglich häufig gehudert und von beiden Partnern mit Kropfmilch gefüttert. Mit zunehmendem Alter werden sie tagsüber von den Eltern allein im Nest zurückgelassen und nur etwa drei oder viermal am Tag gefüttert.
In Stadtkernen liegt die Jungensterblichkeit bei bis zu 90 % im ersten Lebensjahr. Die durchschnittliche Lebenserwartung auf der Straße beträgt 2 bis 3 Jahre. Unter optimalen Bedingungen können aber auch Stadttauben ein Alter von mehr als 20 Jahren erreichen.
Feinde
In weiten Teilen des Verbreitungsgebietes ist die Straßentaube eine der Hauptbeuten des Wanderfalken, des Uhus, der Marder sowie von Katzen.
Die Stadttaube und der Mensch
Schäden an Gebäuden
Eine Stadttaube hinterlässt ca. 8 kg Kot pro Jahr, was bei großen Beständen zu massiven Verschmutzungen überall dort führt, wo sich Tauben längere Zeit aufhalten. Durch das Vorhandensein eines Taubenschlags würde sich dies zum Großteil auf den Schlags begrenzen.
Übertragung von Krankheiten
Stadttauben übertragen genauso viele bzw. wenige Krankheiten wie Amseln, Hunde oder Katzen.
Näheres und die ausführlichen Ergebnisse zu den Nachforschungen zu diesem Thema hier:
Taubenabwehr
In vielen Städten wird großer Aufwand zur Vogelabwehr betrieben, um die Zahl der Tauben gering und die Gebäude taubenfrei zu halten. Die Maßnahmen können vielfältig sein: Abhängen von Gebäuden oder Gebäudeteilen mit Netzen, Anflugsperren wie Spikes (Taubenabwehrleisten), Drähte (z. T. stromdurchflossen) oder Klebegels. Verursacht werden diese lokalen Probleme in der Regel durch häufiges Füttern in der nächsten Umgebung, das die Tauben anzieht.
Moderne Stadtteile besitzen dabei vielfach deutlich weniger Probleme mit Stadttauben, weil dort in der Regel weniger Brutmöglichkeiten etwa im Dachbereich und an Gesimsen gegeben sind. Städte mit einer großflächigen historischen Bausubstanz zeigen dagegen deutlich mehr Möglichkeiten zur Brut von Straßentauben. Eine großräumige Verringerung des Brutplatzangebotes (vor allem im Bereich der privaten Gebäuden) ist in der Realität schwierig, in vielen Einzelfällen aber sinnvoll und wichtig.
Fütterungsverbot und betreute Taubenschläge
In einigen Städten werden bereits seit Jahren Taubenschläge nach dem Augsburger Modell betreut.
Die Erfahrung der Städte hiermit wurden 2021 von den Menschen für Tierrechte zusammengefasst.
Während des Lockdowns 2020 und 2021 wurden teilweise Genehmigungen in den Städten Mannheim und Heidelberg ausgestellt, die einem bestimmten Personenkreis das Füttern an bestimmten Plätzen erlaubten. Die Polizeiverordnung der jeweiligen Städte war jedoch weiterhin in Kraft. Wir betreuen zur Zeit eine Futterstelle in Heidelberg.